AW-10 Pro von Orbsmart im Test – Kompakter Mini PC in einem lüfterlosen Gehäuse

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AW-10 Pro von Orbsmart – Bildnachweis: TestMagazine

 

Für Alltagsaufgaben ausreichend?

Mini  Rechner erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Sie sind deutlich kleiner und handlicher als herkömmliche Büro- und Heim-PCs. Zudem zeichnen sie sich durch einen erheblich geringeren Energiebedraf aus. Im Vergleich zu handelsüblichen Desktop-PCs haben Mini Computer einen bis zu 90% geringeren Stromverbrauch. War die Performance für viele Anwendungen bisher nicht ausreichend so ist Ihr Leistungslevel kontinuierlich gestiegen.

Im Test der kompakte und lüfterlose Mini-PC AW-10 Pro von Orbsmart mit vorinstalliertem Windows 10 Pro – Bildnachweis: TestMagazine

Für viele typische Büro und Video-Streaming-Anwendungen genügt die Performance.  Wir hatten kürzlich mit dem AW-10 von Orbsmart einen modernen Vertreter dieser Gattung im Test und waren von den Eigenschaften des Gerät im Praxisalltag sehr angetan. Um so neugieriger sind wir nun auf den Test des etwas leistungsstärkeren Bruders AW-10 Pro von Orbsmart. Die Next Unit of Computing (NUCs) von Intel hat viele Hersteller inspiriert, ähnliche PCs aufzulegen.  Der lüfterlose Orbsmart AW-10 mit Intel Celeron Quadcore J4105 (@1.50 GHz / Burst freq: 2.50 GHz), 4MB Cache aus der aktuellen Gemini-Lake-Serie sieht allerdings kantiger aus als ein NUC. In dem AW-10 Pro läßt sich außer einer 2,5-Zoll-SSD (oder einer 2,5″ SATA-Festplatte) auch eine M.2-SSD nachrüsten.

Quadcore-CPU

Der Orbsmart AW-10 Pro präsentiert sich ebenfalls als ein kompakter Mini PC in einem lüfterlosen Gehäuse mit vorinstalliertem Windows 10 Professional. Wie beim kleinen Bruder AW-10 (ohne Pro) kommt auch hier die aktuelle Prozessor-Generation Intel „Gemini-Lake“ zum Einsatz, aber mit dem minimal leistungstärkeren Quad-Core Celeron J4105 mit 4GB DDR4 RAM dem 64GB interner Speicher als Festplattenersatz zur Seite gestellt wird. Diese Kombination verspricht  ausreichend Perfomance auch für das eine oder andere etwas rechenintensive Programm oder App.

Orbsmart AW-10
Im Test der AW-10 Pro von Orbsmart - Bildnachweis: TestMagazine
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Optik

Das robuste Gehäuse bietet Platz für eine 2.5″ SATA HDD oder SSD (max. 15mm). Die integrierte Intel HD Graphics 600 mit H.265/HEVC-Hardwarebeschleunigung gibt ultrahochauflösende 4K (Ultra-HD) Inhalte problemlos über den HDMI 2.0 wieder. Auch einfache Games sind für die Hardware kein Problem. Der AW-10 Pro ist flexibel für viele Anwendungsbereiche einsetzbar, z.B. als Büro Computer, Mediacenter bzw. Streaming-PC oder im professionellen Bereich als Thin-Client, DS-Player etc.

Der AW-10 Pro setzt auf den neuen Intel-Celeron-Prozessor des N4105 und lässt sich  (begrenzt) aufrüsten. Die vier Rechenkerne der CPU takten mit bis zu 2,5 GHz . Die Kühlung erfolgt komplett passiv über großflächig auf der Gehäuseoberseite  angebrachte Kühlrippen. Der vorinstallierte, vier Gigabyte große LPDDR4-RAM lässt sich nicht erweitern.

Das Betriebssystem Windows 10 Pro ist auf dem 64 Gigabyte-eMMC-Speicher untergebracht. Ergänzt werden kann dies um eine  M.2 2280-SSD als auch einen 2,5-Zoll-Massenspeicher. Die Grafik der HDMI 2.0-Schnittstelle erlaubt auch die Ausgabe von hochauflösenden Bildmaterial.

Zur Anbindung von externen Speichern und Peripheriegeräten stehen sechs USB-Anschlüße bereit: 2x USB 3.1 (Gen1), 1x USB 3.1 (Gen1) Typ-C, 2x USB 2.0. Ergänzt wird die Konnektivität von WiFi 802.11 ac, Gigabit-Ethernet und Bluetooth 4.2 runden die Ausstattung ab. Ergänzend kommt der bei Mini-PCs fast schon obligatorische SD-Speicherkartenleser hinzu. Über ein fertig integriertes Mikrofon wie der AW-10 zur direkten Nutzung der Cortana Sprachsteuerung verfügt der AW-10 Pro nicht.

Der größte Vorteil eines Mini-PCs ist, dass das Gerät durch seine kompakten Abmessungen und sein geringes Gewicht überall platzsparend aufgestellt oder transportiert werden kann. Aufgrund dessen muss ein kleiner PC nicht unbedingt an eine feste Station gebunden sein, sondern kann auch an mehreren Arbeitsplätzen zum Einsatz kommen. Im Vergleich zu handelsüblichen Desktop-PCs haben Mini Computer eine kompakte Formgebung und einen bis zu 90% geringeren Stromverbrauch. Ein bisheriger Nachteil von Mini Computern war, dass sie nur über eine sehr geringe Leistung verfügen und nur vorteilhaft als Zweitcomputer für das Abspielen von HD-Medieninhalten, zum Gaming und für Internet-Anwendungen im Wohn- oder Arbeitszimmer eingesetzt werden konnten. Der AW-10 Pro von Orbsmart wird von einem aktuellen Celeron N4105 (Gemini Lake) mit vier Kernen die kurzfristig bis zu 2,4 Ghz takten können, befeuert.

Damit ein klassisches Windows Betriebssystem betrieben werden kann, genügen typischerweise 2 GB RAM. Der AW-10 stellt der CPU insgesamt 4 GB stromsparenden LPPDDR4 (LP = Low Power) Arbeitsspeicher zur Seite. Die Speicherausstattung trägt maßgeblich zur Performance bei. Auch wenn der Intel UHD Graphics 600 Chip nicht über eigenen VRAM verfügt und daher auf den ohnehin knappen System-Arbeitsspeicher zurückgreift. Der Mini PC verfügt zudem über diverse unterschiedliche Anschlüsse die von Bluetooth 4.2 und Wlan (802.11 a/b/g/n/ac bis 1.200 Mbit/s) ergänzt werden. Das Betriebssystem Windows 10 inkl. Aktivierung läuft schnell und stabil. Updates kommen automatisch. Windows 10 Release-Version 1803 ist bereits vorinstalliert. Initial wird der Nutzer durch die Konfiguration geleitet.

Lieferumfang


– PC
– Externes Netzteil
– Bedienungsanleitung
– Vesa-Adapter zur Montage an Monitorrückseite
– IR-Fernbedienung

Wenn man sich für einen Mini-Computer entschieden hat, sollte man sich bewusst sein, dass zusätzliche Peripherie benötigt wird. In diesem Fall also Maus, Tastatur und Monitor. Im Test konnten wir problemlos eine kabellose Tastatur und Maus per Bluetooth pairen wie aber auch konventionell und kabelgeführte Geräte anschließen.

Ausstattung

Auf der Vorder- und Rückseite steht eine Vielzahl von Anschlüssen sowie einen IR-Empfänger zur Verfügung. Der  Infrarot-Empfänger prädestinieren den kleinen PC als HTPC. Der USB-C-Anschluss überträgt nur Daten und unterstützt kein DisplayPort.

Inbetriebnahme

Die Erstinstallation geht einfach und schnell von der Hand. Das Gerät über das HDMI 2.0 Kabel an den Monitor oder Fernseher angeschlossen, eine Tastatur und Maus angesteckt und optional die Netzwerkverbindung über Ethernetkabel hergestellt. Wir haben unser Gerät im Laufe der Einrichtung mit dem WLAN bekannt gemacht. Das Betriebssystem Windows 10 Home startet schnell und die Einrichtung von Windows inkl. Aktivierung und Updates ist schnell – auch für ungeübte – abgeschlossen. Die Installation ist wirklich für jedermann sehr einfach zu bewerkstelligen. Bereits der rel. aktuelle Windows-10 Patchlevel 1803 ist vorinstalliert, so dass nur wenige Updates folgen. Als Sprachpakete sind Deutsch und Englisch vorinstalliert. Über die Klappe am Boden läßt sich eine 2.5″ Festplatte oder SSD einbauen. Laut Hersteller bis maximal 15mm Bauhöhe. Dazu müssen mit einem Kreuzschraubenzieher zwei Schrauben gelöst werden. Die Festplatte kann man dann einfach einlegen und in den SATA-Schacht schieben. Das Betriebssystem läßt sich nur von dem internen Speicher booten. Bei Installation einer SSD empfiehlt sich aus Performancegründen das Systemlaufwerk auf die SSD zu migrieren.

Konnektivität

Anschlußseitig ist der AW-10 Pro bestens ausgerüstet. Das WLAN-ac Modul (Dualband 2.4/5 GHz) mit externer WLAN-Antenne bietet eine hohe Reichweite und Datenrate. Alternativ bietet der Gigabit-LAN Anschluss alternativ stabile Verbindungen zu Ihrem Router bzw. Heimnetzwerk. Der AW-10 Pro eignet sich somit perfekt als Streaming Media Player. Mit Bluetooth 4.2 können weitere Geräte angeschlossen werden.

Technische Daten Orbsmart AW-10
ASINB07H2ZDWXR
BauartMini PC
HerstellerkürzelAW-10 Pro
CPUIntel Celeron J4105 “Gemini Lake” Quadcore
Kerne4
TaktungBurst bis zu: 2.50 GHz, 4MB Cache
Auflösungmax. 2160p @ 60Hz
GrafikIntel HD Graphics 600 (8th Generation) mit Intel Quick Sync Video, Intel Clear Video HD Technology & Intel Wireless Display
Arbeitsspeicher4 GB (RAM) (nicht erweiterbar)
Internal Memory64 GB eMMC (nicht erweiterbar)
FestplatteInterne 2.5″ SATA Bay mit Platz für interne SATA Festplatte oder SSD (max. 15mm Höhe)
M2.SSDPlatz für interne M2 SATA SSD (2280)
SD-SlotSD Kartenslot (SDXC/SDHCbis zu 512GB)
USB2x USB 3.1 (Gen1), 1x USB 3.1 (Gen1) Typ-C, 2x USB 2.0
NetzteilExtern 12V / 2A Netzteil, lautlos
Wlan802.11.ac (Dualband 2.4/5GHz)
VideoVia HDMI 2.0 oder VGA
AudioVia HDMI 2.0 (Onboard 5.1 Audio-Controller) oder 3.5mm Audio-Ausgang (Stereo)
Bluetooth4.2
LANEthernet-Schnittstelle bis 1.000 Mbps
BetriebssystemWindows 10 Pro (vorinstalliert Version 1803 / 64-Bit - Multilanguage )
Abmessungen14,5 x 12,5 x 4,8 cm
Gewicht980 g
Preis294,90 Euro [LINK]

Medien- und Büro-PC

Der lüfterlose Mini-PC ist auf einen lüfterlosen und damit lautlosen Betrieb optimiert und stellt einen guten Kompromiss für Standard-Office-Aufgaben wie aber auch Surfen oder Medien-PC dar.  Der PC beherrscht auch Lastsituationen. Der Kompromiss, um einen lautlosen Betrieb zu ermöglichen, wirkt sich nicht spürbar negativ aufg die gefühlte Performance aus. Alle von Windows 10 unterstützten Programme wie Microsoft Office, KODI, VLC, TeamViewer, Skype & Co können ohne Probleme installiert werden. Der AW-10 Pro eignet sich dank Silverlight & Flash Support hervorragend als Streaming-Computer. Zudem unterstützt er auch eine Ausgabe bis zu 2160p.

Der Geekbench Single- und Multi-Core Score – Bildnachweis: TestMagazine

Performance – keine Probleme mit Throttling

Das Celeron-SoC des J4105 ist mit 10 Watt TDP spezifiziert. Im Leerlauf brauchte das Board unter Windows 10 Pro rund 7 bis 11 Watt. Unter Volllast mit Prime95 konnten wir bis zu 22 Watt messen. Der AW-10 Pro unterstützt die 4K (Ultra-HD) Auflösung. Der Mini-PC von Orbsmart steuert via HDMI 2.0 Displays mit 3840 x 2160 Pixeln und mit ergonomischen 60 Hz Bildrate an. Falls ein zweiter Monitor zur Verfügung steht, kann dieser als zweite oder zusätzliche Anzeige genutzt werden. Die UHD-600-Grafik enthält Video-Transcoder für H.264, H.265/HEVC und VP9 und sogar 10-Bit-Farbtiefe. In der Bedienung läuft das System bei gewöhnlichen PC-Routineaufgaben und als Medien-PC angenehm schnell. Im Vergleich zu den Atom-Tablets oder PCs ist die Performance im realen Einsatz deutlich flotter. So kann man auch im Edge Browser merkbar flüssiger surfen, selbst wenn mehrere YouTube Tabs geöffnet sind. Dieser Mini PCs ist ein perfekt austarierter Kompromiss für Media- oder Office PC. Wer Photoshop und ähnliche Programme sehr intensiv nutzen möchte, sollte etwas mehr Geld in ein flotteres System investieren. Multitasking mit schnellen Wechseln zwischen einer Chrome- und Word-Session klappte sehr gut. Der größter Plus-Punkt der Gemini lake SoCs, der leider oft übersehen wird, ist der sehr geringe Stromverbrauch, der sich meistens unter 5 Watt idle bewegt. Im Leerlauf brauchte der AW-10 Pro mit externem Netzteil unter Windows 10 Pro rund 3 bis 5 Watt. Unter Volllast mit Prime95 waren es kurzzeitig in der Spitze bis zu 28 Watt. Wir haben keine gravierenden Lags oder Throttling-Effekte unter Windows 10 Pro bemerken können, mit dem viele kompakte oder „Einplatinen“-System sonst typischerweise zu kämpfen haben. Es sind allenfalls rechenhungrige 3-D Spiele und Videobearbeitung die das System in die Knie zwingen.

Anschlüße auf der Rückseite – Bildnachweis: Testmagazine

Ansonsten finden im AW-10 Pro neben schnellem 4 GB LPDDR4-Arbeitsspeicher, 64 GB eMMC-Speicher und eine microSD-Karte zur weiteren Speichererweiterung ihren Platz. Hierfür verfügt der Mini-PC über einen eigenen Kartenleser mit max. 21Mbit/s Lesegeschwindigkeit. Orbsmart hat hier zwar nur non-volatiles eMMC (Embedded Multi Media Card) verbaut. Dieser auf Flash-Speicher basierende Massenspeicher bremst das System geringfügig aus. Schreib- und Lese-Geschwindigkeit sind deutlich unterhalb einer SSD. Denoch hinterläßt das Gesamtsystem „gefühlt“ einen gut abgestimmten Gesamteindruck. Wer eine SSD verbaut solte dies dann als Systemlaufwerk einrichten.

Die Bootzeit Windows 10 (Patchlevel 1803) ist deutlich schneller als bei seinem kleineren Bruder AW-10 (ohne Pro) und beträgt ungefähr 19 Sekunden.

So erreicht der AW-10 von Orbsmart im Cinebench R15 einen OpenGL-Score von 17,86 (fps) sowie im CPU-Performancetest einen Rankingwert von 236 . Geekbench 4.3.0 einen Score von 9.074 Punkten im OpenCL und einen Single-Core Score von 1.780 sowie einen MultiCore Score von 4.961 im CPU-Benchmark. Damit bewegt sich das System sehr gut platziert im typischen Umfeld von Systemen mit dem Intel Celeron N4105.

Fazit: Als sparsamer HTPC wie auch als Office-PC geeignet

Bei einem Mini Computer System des AW-10 Pro von Orbsmart handelt es sich um einen leistungsfähigen, stromsparenden, handlichen, kompakt designten sowie sehr sinnvoll ausgestatteten Mini PC. Zudem überzeugt der lüfterlose PC mit einer grandiiosen Haptik und Verarbeitung. Mit dem AW-10 Pro läßt sich jeder Monitor oder Fernseher mit diesem Windows Mini PC im Handumdrehen zu einem Komplett-PC aufrüsten. Er eignet sich gleichermaßen für Einsteiger, Bastler oder aber auch als Zweitrechner zum Bearbeiten von Dokumenten, Internetsurfen wie aber auch zum Abspielen von Musik und Filmen sowie zum Anschließen (bis hin zu zwei 4K) Monitore. Dank Windows 10 Pro gibt es nahezu keine Grenzen was die Einsatzmöglichkeiten dieses sparsamen Mini-PC angeht.

Orbsmart AW-10 Pro Mini-PC

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